
30 Juni Jungwinzer Maurice Kinn aus Piesport punktet beim Berufswettbewerb
Maurice Kinn aus dem Weinanbaugebiet Mosel gehört zu den besten Nachwuchswinzern der Bundesrepublik. Er hat sich beim Finale des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend 2025 gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Fast 10.000 junge Menschen waren seit Februar republikweit auf Schul-, Kreis- und Landesebene am Start. Die 21 Besten aus dem Weinbau trafen sich im Juni auf dem Staatsweingut Freiburg (Ihringen, Baden-Württemberg) zum Bundesentscheid.
Riesling, Grubber und Schichtenfilter
Im Wettbewerb traf Theorie auf Praxis: Dort eröffnete Maurice Kinn, der auf dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel lernt, eine fiktive Veranstaltung, mit der er im Zweier-Team ein Projekt zugunsten gefährdeter Arten und zur Verbesserung des touristischen Wertes einweihte. Ging es in der Berufstheorie u.a. um die ausweispflichtigen Wein-Zutaten, Riesling und die Rebfläche der größten Weinbauländer der EU, stand Maurice auf dem Weinberg vor der Frage: Wie sind die Verhältnisse, welche Maschine und welche Werkzeuge sind in Ihringen am besten geeignet, um den Boden zu belüften und die Begrünung am besten einzuarbeiten. Die zweite Praxisaufgabe führte direkt in den Keller des Staatsweinguts: Um einen Wein steril abzufüllen, war der geschickte Umgang mit einem Schichtenfilter gefragt.
Der Piesporter hielt den kritischen Blicken der Prüfenden stand und vereinte am Ende 82 Punkte auf sich. Das ist Rang 4 unter den bundesweit besten Auszubildenden seines Fachs und zeigt, dass Maurice Kinn den Weinbau der Zukunft gestalten kann und will. In den fünf Monaten seit Beginn des Berufswettbewerbs habe er viele Erfahrungen gesammelt, die ihn persönlich voranbringen, sagt er rückblickend.
Als einer der Besten aus Rheinland-Pfalz ging es Maurice Kinn weniger darum sich zu beweisen, als um den Blick über den Tellerrand. Der hat ihm nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich berufliche Herausforderungen besser meistern lassen. „Tiefe Leidenschaft und Verbundenheit zur Natur und dem Weinbau haben mich schon immer geprägt. Besonders die Arbeit mit dem Produkt Wein und der Erhalt der gewachsenen Qualität ist mir ein Anliegen. Durch die Bewirtschaftung von Steillagen-Weinbergen tragen ich und meine Kollegen zum Erhalt der Artenvielfalt in unserem Flusstal bei“, sagt Maurice. „Ich hoffe, unter welchen Bedingungen auch immer, noch lange im Weinberg arbeiten und das Handwerk in die nächste Generation geben zu dürfen.“ Eine Vorstellung, der er mit dem erfolgreichen Abschneiden beim Berufswettbewerb der deutschen Landjugend 2025 ein gutes Stück nähergekommen ist.
Respekt, Verantwortung und Hoffnung
Unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben: Zukunft gestalten – Talente entfalten“ hat der Piesporter bewiesen, dass er Verantwortung übernehmen kann und will. Das gilt für Maurice Kinn wie für alle im Finale. Gemeinsam zeigten die jungen Leute aus Tier- und Forstwirtschaft, Weinbau, Land- und Hauswirtschaft, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern ihre Berufe sind.
„Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war beeindruckend. Aber was mich noch mehr berührt hat, war der Respekt, den die jungen Menschen einander entgegengebracht haben“, sagt Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). „Das stimmt hoffnungsfroh, hat der Wettbewerb doch das Potenzial sichtbar gemacht, dass in der jungen Generation steckt: für die Grünen Berufe, für unser Land, für unsere Zukunft.“
Der Berufswettbewerb lenkt seit über 70 Jahren den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume. Vom BDL und dem Deutschen Bauernverband (DBV) mit ihren Landesverbänden veranstaltet, zählt er zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Gefördert vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) und der Landwirtschaftlichen Rentenbank macht er Vielfalt und Stärke der Grünen Berufe sichtbar.

