Traditionelles Misttragen mit den Razejunge in Lehmen

v.l.n.r.: Michael Dötsch, Bürgermeister Kobern-Gondorf, Kathrin Laymann, Bürgermeisterin VG Rhein-Mosel und Dieter Möhring, 2. Vorsitzender Lehmer Razejunge beim traditionellen Misttragen. © Lehmer Razejunge

Traditionelles Misttragen mit den Razejunge in Lehmen

240 Jahre Lehmer Razejunge

Der Steillagenweinbau an der Terrassenmosel war und ist immer noch etwas besonderes. Wie schwer die Arbeit ihrer Vorfahren in den vergangenen Jahrhunderten war, daran erinnert der Verein der Lehmer Razejunge alle 4 Jahre mit dem traditionellen Misttragen in der Lehmener Würzlay.

Am 17. Februar war es wieder soweit. Mit ihren Razen, aus astlosen Haselnussstöcken geflochtenen Rückentragekörben, trugen sie zur Düngung der Reben Stallmist in ihren Wingert. Dieses Jahr feiern die Razejunge zudem ihren 240. Geburtstag, legt man die erste urkundliche Erwähnung der Razejunge 1784 im Kirchbuch der Oberen Pfarrkirche zu Lehmen, zu Grunde. Dort wurden die Razejunge als Mistträger im Weingarten der Kirche zum ersten Male urkundlich erwähnt.
Erhielten die Vorfahren der Razejungen im Jahre 1784, wie es im Kirchenbuch zu lesen ist, noch einen rheinischen Florin und 30 Albus für das Mistragen im Weingarten der Kirche, verrichten sie heute diese Arbeit ehrenamtlich und mit viel Spaß.

Eine informative Thementafel, die die Razejunge und ihre Arbeiten beschreibt, wurde im Vorfeld neu im Razejungewingert aufgestellt.
Landwirt Friedel Weckbecker stiftete den Stallmist zur Düngung. Zahlreiche Freunde und Förderer unterstützten die Razejunge bei ihrer traditionellen Weinbergarbeit. Landrat Dr. Saftig war dieses Jahr zum dritten Mal dabei. Verbandsbürgermeisterin Kathrin Laymann, die Geschäftsführerin der Regionalinitiative Faszination Mosel Simone Röhr und Weinkönigin Mandy waren kaum zu bremsen und trugen eifrig Mist in den Wingert. Bürgermeister Arnold Waschgler, selbst Razejung, trug ebenso die Raz, wie zahlreiche Ehrenrazejunge der vergangenen Jahre. An dieser Jubiläumsveranstaltung erhielten die Lehmener Weinkönigin Mandy, Verbandsbürgermeisterin Kathrin Laymann und Ehrenrazejung Uwe Berens je eine Gedenk-Schiefertafel für ihr Vereinsengagement und schraubten die Tafeln eigenhändig an einen Weinbergpfahl. Kinder und Jugendliche hatten ebenso Spaß beim Misttragen, wie das Fernsehteam des SWRs, dass die Aktionen filmte.
Im Anschluss gab es als Lohn ein deftiges Wingertsessen im Pfarrheim, zubereitet von Chefkoch Fritz Knaudt. Der 93 jährige Franz-Josef Hofmann, der 1974 das Logo der Razejunge entwarf, wurde von Oberrazejung Guido Ackermann als Ehrenknüppelträger 2024 ausgezeichnet. Dieter Möhring stellte die Geschichte der Razejunge und die Tradition des Misttragens in einer Power Point Präsentation vor.
„Ohne die Kenntnis unserer Vergangenheit gibt es keine Zukunft“ sind sich der 1. und 2. Vorsitzende, Guido Ackermann und Dieter Möhring die einig. Die Lehmer Razejunge freuen sich auf weitere gutbesuchte Vereinsveranstaltungen im Jahr 2024.

Kontakt:
Lehmer Razejunge e.V.
www.lehmer-razejunge.de



Faszination Mosel