Die Luxemburger Mosel entdecken

© Winfried Simon

Die Luxemburger Mosel entdecken

Kultur- und Weinbotschafter trafen sich in Remerschen zu einem dreitägigen Seminar

Einmal im Jahr lädt die Interessengemeinschaft der Kultur- und Weinbotschafter Mosel ihre Mitglieder zu einem dreitägigen Weiterbildungsseminar ein. Diesmal ging es nach Remerschen an der Luxemburger Mosel. 28 Kultur- und Weinbotschafter trafen sich dort in der Jugendherberge und lernten viel Wissenswertes über den Weinbau in Luxemburg, den Tourismus, das Rebsortenspektrum und die unterschiedlichen Gesteinsarten. Ergänzt wurde das Seminar mit einem Vortag über die Weinschönung, einem Vortrag zum Thema Trüffel, einer geologischen Exkursion nach Stadtbredimus sowie einem Rundgang durch das benachbarte Schengen.
Die Sprecherin des Vereins, Kerstin Müllers aus Kröv und Vorstandsmitglied Monika Truntschka aus Nittel hatten das Seminar vorbildlich vorbereitet und organisiert.
Die Luxemburger Mosel umfasst rund 1.300 Hektar Rebfläche. Davon sind 21 Prozent mit Rivaner, 15 Prozent mit Auxerrois, 13 Prozent mit Pinot blanc (Weißburgunder), 15 Prozent mit Pinot gris (Grauburgunder), 13 Prozent mit Riesling, zehn Prozent mit Pinot noir (Spätburgunder) und fünf Prozent mit Elbling bestockt. Der größte Teil der Weine und Sekte wird über die Genossenschaft Domaines Vinsmoselle vermarktet. Daneben gibt es 60 selbstvermarktende Winzerbetriebe und fünf Handelshäuser. Über ein Drittel der Luxemburger Weine wird als Crémant vermarktet. Crémants sind Sekte mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, die nach der methode champenoise (Flaschengärung) hergestellt werden.
Wie die Luxemburger Weine schmecken, konnten die Teilnehmer bei einer Weinprobe der Winzergenossenschaft testen. Sie verkosteten zumeist junge Weine der Rebsorten Rivaner, Auxerrois, Pinot blanc, Pinot gris, Riesling, Gewürztraminer und Pinot noir. Die Weine sind feinrassig und klar und zumeist von den Gesteinsarten Muschelkalk und Mergel geprägt. Luxemburger Wein stand lange nicht für Qualität. Erst in der Nachkriegszeit wurde ein nationales Qualitätslabel, die Marque National eingeführt. Nach französischem Vorbild der AOC werden die Luxemburger Weine in verschiedene Kategorien unterteilt: von Vin de Table bis Grand Premier Cru.
Die unterschiedlichsten Gesteinsarten an der Luxemburger Mosel erläuterte in einem Vortrag und einer Exkursion Dr. Birgit Kausch, Leiterin der Fachbereiche Geologie vom Geopark Müllerthal.
Über den Tourismus an der Luxemburger Mosel referierte Jutta Kanstein, Gästeführerin der Luxemburger Mosel. Welche Möglichkeiten der Winzer und Kellermeister hat, um Moste und Weine von Fehltönen zu befreien, erläuterte in einem weiteren Vortrag Achim Rosch, Fachleiter Önologie beim DLR Mosel, Bernkastel-Kues.
Großes Interesse fand auch ein Vortrag über Trüffel. Dazu referierte Gabi Wenk, Trüffelexpertin aus dem Saarland.
Innerhalb weniger Jahre hat sich Gabi Wenk mit Ehrgeiz und viel Einsatz an die Spitze der erfolgreichsten Trüffelsucher mit mehr als 100 nachgewiesenen Trüffelarten gesetzt. Trüffel sind eine teure Delikatesse. Die weißen und schwarzen Pilze kommen häufig aus Frankreich und Italien. Doch auch im Saarland, Rheinland-Pfalz und vielen anderen Regionen Deutschlands gibt es die unterirdischen Pilze. Trüffelexpertin Gabi Wenk spürt sie mit Hilfe ihrer Hündin Candy auf.
Den Abschluss des Seminars bildete ein geführter Rundgang durch den Grenzort Schengen. Schengen wurde zum Synonym für einen Raum ohne Grenzkontrollen, als am 14. Juni 1985 fünf EU-Mitgliedstaaten auf dem ankernden Fahrgastschiff MS „Princesse Marie-Astrid“ das Schengener Übereinkommen unterzeichneten, das den Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen und die Einführung des freien Personen- und Warenverkehrs vorsieht. Am Flussufer des Orts erinnern das Europäische Museum und ein Europadenkmal an die Unterzeichnung des Vertrages.



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