Mensch Mosel! Natur tut gut: Stefanie Vornhecke

© Moselwein e.V. / Timo Volz

Mensch Mosel! Natur tut gut: Stefanie Vornhecke

Moselaner aktiv für Flora und Fauna

• Wer bist du?
Ich bin Stefanie Vornhecke, 53 Jahre alt und Winzerin im eigenen Weingut.

• Wo wohnst du?
Ich wohne in Senheim an der Terrassenmosel.

• Wie bist du aufgewachsen?
Aufgewachsen bin ich in Essen. Als Kind war ich in den Ferien oft bei meiner Großmutter an der Bergstraße wo wir Kinder mit ihr und ihrem Nachbarn oft Wildkräuter, Pilze und Maroni suchen waren. An die Mosel kam ich das erste Mal mit 18 Jahren.

• Was verbindet dich mit den „Lebendigen Moselweinbergen“?
Da ich meine Weinberge nie als Monokultur sondern immer als vielfältigen Lebensraum betrachtet habe, hat mir die Initiative „Lebendige Moselweinberge“ sozusagen aus der Seele gesprochen. Von daher war es für mich keine Frage einen der ersten Kurse zur NaturErlebnisBegleiterin zu absolvieren und auch aktiv am Moselprojekt teilzunehmen.

• Was ist dein Herzensprojekt?
Eigentlich alles was dazu beiträgt die herrliche Moselweinkuturlandschaft mit ihrem Artenreichtum zu erhalten. Dazu gehört für mich neben der Bewirtschaftung meiner überwiegend steilen und möglichst bunt begrünten Weinberge auch ein Beitrag zur Offenhaltung von Weinbergsbrachen zu leisten- hierzu haben wir seit zwei Jahren eine Herde Zwerg-Schafe im Einsatz.

• Wie bist du darauf gekommen, welche Idee steckt dahinter?
Auf die Ouessant-Schafe wurden wir durch einen Artikel eines Kollegen in der DWZ aufmerksam. Unsere Schafe sind überwiegend nach der Ernte bis zum Austrieb der Reben im Weinberg im Einsatz und während des Sommerhalbjahres in einigen der leider zunehmenden Weinbergsbrachen, um die Verbuschung einzuschränken.

• Welche Pflanzen und Tiere willst du damit fördern?
Viele der hier heimischen Tier- und Pflanzenarten sind angepasst an trocken-heiße Standorte. Ich möchte deren Lebensräume erhalten, denn da wo Brombeere und Waldrebe alles überwuchern, geht die Artenvielfalt zurück. Das prominenteste Beispiel hierfür ist sicher der Apollo-Falter.

• Welchen Wunsch hättest du für mehr biologische Vielfalt im Moselgebiet?
Ich wünsche mir, dass mehr Kollegen artenreiche Begrünungen in ihren Weinbergen zulassen – „mehr Mut zu Farbe“, auch wenn die Trockenheit der letzten Jahre manches ausbremst. Aber auch von den Kommunen wünsche ich mir mehr Bewusstsein: Wegränder müssen nicht immer ordentlich gemäht sein, denn sie sind ein wertvoller Bestandteil der Biotop-Vernetzung und auch die Grünflächen können mehr als nur Rasen.



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