23 Mai „Senioren in Bewegung“: St. Aldegund lebt
Im Rahmen des Dorfprojekts „St. Aldegund lebt“ wurde Anfang 2017 die Frage gestellt, was man den Senioren anbieten könnte. Gerhard Schommers meinte hierzu, dass ein regelmäßiges Kaffeekränzchen oder ein Spaziergang rund ums Dorf nicht gerade attraktiv seien. Viele der Senioren hatten während ihres Arbeitslebens wenig Zeit und Gelegenheit, sich mit unserem kulturellen Erbe zu befassen. Jetzt im Ruhestand besteht aber Interesse daran, was in der näheren oder weiteren Umgebung sehens- und erlebenswert ist. Hieraus entstand eine Idee, der Gerhard Schommers den Namen „Senioren in Bewegung“ gab. Jeden zweiten Donnerstag eines Monats sollte ein kleiner Kultur-Ausflug mit anschließender Einkehr zu Essen und Trinken stattfinden. Es fing ganz bescheiden an. Im Juli 2017 machten sich sieben Teilnehmer zu Fuß auf nach Bremm. Nach einem kleinen Dorfrundgang kehre man beim „Berg“ ein.
Dass es der kleinen Gruppe gefallen hatte, sprach sich im Dorf rund und im August 2017 wanderte man mit immerhin schon 12 Personen über die Winzerruh und die Alfer Kapelle nach Alf und Bullay. Das steigerte sich über die Monate und Jahre auf nunmehr bis über 40 Teilnehmer. Am 11. Mai 2023 fand die 50.„Tour“ statt. Inzwischen hatte man zahlreiche Dörfer, Städte, Denkmale, Museen zwischen Koblenz und Trier und Saarburg besucht. Die Reisen finden immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt. Finanziell trägt sich das Projekt selbst: Die Kosten werden auf die Teilnehmer umgelegt. Das Projekt wird als „ehrenamtliches Bürgerprojekt“ vom Land und der LAG Mosel bereits zum fünften Mal finanziell gefördert. Mit diesen Mitteln werden die Fahrten, Kosten für Referenten und Eintritte finanziert.
Zum 50. Jubiläum ging es nach Pfalzel. Und das hatte einen besonderen Grund: Schon im 7. Jahrhundert wurde in Pfalzel auf den Mauern einer römischen Burganlage ein Nonnenkloster gegründet. Dieses Kloster hatte, wie einige andere kirchliche Einrichtungen, Landbesitz in einem damals noch namenlosen kleinen Dorf an der Mosel. Eine der Äbtissinen war eine Verwandte der heiligen Aldegundis, die von 630 – 684 im Frankenland lebte, genauer im heutigen Grenzbezirk Frankreich-Belgien. Aldegundis gründete ihr erstes Kloster dort, wo heute die französische Stadt Maubeuge liegt. Durch den Landbesitz an der Mosel kam die Verehrung der heiligen Aldegundis auch in das Dorf, das um 800 „Sankt Aldegund“ genannt wurde. Es gibt noch heute in St. Aldegund das „Pfalzeler Hofhaus“, das Haus Simon in der Zehnthausstraße. Von dort aus wurde der Landbesitz ertragreich bewirtschaftet.
Die „kleinen Kulturausflüge“ werden weiter fortgesetzt. Auf dem Plan stehen Bacharach am Rhein, Ediger-Eller, Hatzenport und weitere Orte in der Region. Herzlich eingeladen sind alle St. Aldegunder, auch solche, die in St.Aldegund lebten und aus mancherlei Gründen umgezogen sind.