Gemeinsames Schneiden und Binden der Reben im Razejungewingert

Gemeinsames Schneiden und Binden der Reben im Razejungewingert

Binden der Reben zum Moselherz

Seit 13 Jahren besteht die Kooperation des Vereins der Lehmer Razejunge mit der Grundschule St. Georg. Die Razejunge betreuen die Grundschüler/innen bei der praktischen Arbeit im Weinberg. Unkompliziert werden sie bei den gemeinsamen Aktionstagen an die Arbeiten im Weinberg herangeführt. Das Wissen um die Vergangenheit unserer Region mit ihrer sich stark veränderten Arbeitswelt soll der jungen Generation vermittelt werden. Anfang März fanden sich an zwei Unterrichtstagen die Schüler/innen des 3. bzw. 4. Schuljahrs in Begleitung von Schuleiter Marco Britz, Integrationsfachkraft Frau Fuchs und Klassenlehrerin Valesca Schmidt im Razejungewingert zum Schneiden und Binden der Reben ein.
Das fachgerechte Schneiden der Triebe erfordert Erfahrung und handwerkliches Geschick. Da die Erfahrung des Schneidens bei den Grundschüler/innen naturgemäß noch nicht so ausgeprägt sein konnte, standen fünf Senioren der Lehmer Razejunge den Mädchen und Jungen mit ihren Lehrkräften zur Seite.
Zu Beginn des Arbeitstages erfolgte durch die Razejunge jeweils eine sachkundige Unterweisung zum Schneiden und Binden. Dann wurden kleine Gruppen gebildet und los ging`s. Alle Schüler/innen durften sich natürlich selbst an den Rebstöcken erproben. Sie waren eifrig bei der Sache und wollten schon genau wissen wie das „Handwerk“ richtig geht. Die Schüler/innen zeigten, dass sie eine rasche Auffassungsgabe haben. Die Anweisungen wurden geschickt umgesetzt, Kniffs und Tipps der betreuenden Razejungen wurden schnell aufgenommen. Alle zusammen hatten viel Spaß bei der Arbeit!
Es konnten auch Fossilien aus der Lehmener Würzlay betrachtet werden. Es war für sie kaum vorstellbar, dass vor Millionen von Jahren die Würzlay unter einem riesigen Meer lag und nun die ehemaligen kleinen Meerbewohner in Gesteinsabdrücken wieder zu finden sind.
Dann gab es noch eine Besonderheit: Razejung Willi Unschuld demonstrierte das Binden der Reben zum Moselherz. Die gebietstypische Bindeart ist heute nur noch selten anzutreffen, ist sehr aufwendig und erfordert großes Geschick. Ein Teil der Reben werden im Razejungewingert jedes Jahr noch in Herzform gebunden – ein Stück gepflegte Tradition.
Für die Razejunge war es wichtig, der jungen Generation die traditionelle Weinbergarbeit nahe zu bringen und die Verbundenheit mit der heimischen Weinbauregion in der einmaligen Kulturlandschaft der Terrassenmosel zu stärken.

Foto: Razejung Willi Unschuld bindet die Reben zum traditionellen Moselherz. (c) Dieter Möhring

Kontakt:
Lehmer Razejunge
Dieter Möhring
www.lehmer-razejunge.de



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