
18 Sep. Delegiertentagung der Kreishandwerkerschaft
„Handwerk hat ein großes Herz“
Die Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region (KH MEHR) hat Anfang September im Winzerhofcafé Görgen in Platten ihre Delegiertentagung abgehalten – und konnte dabei ein eindrucksvolles Zeichen des Zusammenhalts setzen. Nahezu alle Delegierten waren vertreten. „Diese starke Beteiligung macht deutlich: Das Handwerk in der Region steht geschlossen zusammen und ist sich seiner Verantwortung bewusst“, freute sich der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Raimund Licht.
In seiner Begrüßung sprach er über dessen Bedeutung: „Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Region – wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell. Ohne Handwerk steht das Land still – mit Handwerk geht es voran.“ Zugleich hob er das ehrenamtliche Engagement hervor, das die Basis einer funktionierenden Handwerksorganisation bildet. Allein in der KH MEHR und den angeschlossenen 22 Innungen sind 230 Mitglieder in Vorständen aktiv, dazu kommen 330 engagierte Mitglieder in den Gesellenprüfungsausschüssen. „Ehrenamt ist keine Freizeitbeschäftigung, sondern gelebte Verantwortung“, so Licht. „Handwerk hat nicht nur goldenen Boden – es hat auch ein großes Herz.“
Hauptgeschäftsführer Dirk Kleis konnte wirtschaftlich positive Entwicklungen vermelden: „Die Kreishandwerkerschaft und ihre zwei Tochtergesellschaften stehen auf sicheren Beinen.“ Sorgen bereite allerdings der deutliche Rückgang der Prüflingszahlen „in den vergangenen 14 Jahren um fast die Hälfte“. Zwar seien zuletzt wieder leichte Zuwächse an den Ausbildungszahlen erkennbar, doch bliebe der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung.
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war zudem die zukünftige Aufstellung der Geschäftsführung. Bereits 2024 wurde Christian Weirich als Geschäftsführer berufen, um den Übergang im Spätsommer 2026 – wenn Kleis sich aus dem aktiven Geschäft zurückzieht – vorzubereiten. Nun beschlossen die Delegierten einstimmig die Anstellung von Susanne Ritter, die ab Februar 2026 die Geschäftsführung verstärken wird. Mit einem Managementstudium (Master of Business Administration), beruflicher Erfahrung auf politischer Ebene und ihrer regionalen Verwurzelung bringt die 40-Jährige beste Voraussetzungen mit. Der bevorstehende Generationswechsel in der Führung soll die Handwerksorganisation langfristig stärken und zukunftssicher machen.
Zum Thema Zukunft richtete Geschäftsführer Christian Weirich den Blick auf die mediale Präsenz der KH MEHR. Neben erfolgreichen Social-Media-Auftritten wurde die neue Plattform Zukunft Innung vorgestellt. Unter http://www.zukunft-innung.de können sich Gründer über die Relevanz einer Innung informieren. „Unser Ziel ist es, unsere Handwerksorganisation stark zu halten – für alle, die heute Verantwortung tragen und für die, die morgen das Handwerk gestalten“, so Weirich.
Deutlich wurde bei der Tagung, dass das regionale Handwerk nicht nur auf eine starke Basis baut, sondern auch die kommenden Herausforderungen im Blick hat.