Praktikum – Ausbildung – Fachkräfte: Fleischerhandwerk sucht Verstärkung

Fünf strahlende Meister: Ausbilder Wolfgang Schares mit Marco Schares, Obermeister Dieter Schares, Paul Schäfer und Ausbilder Georg Bösen. © Fleischer-Innung MEH

Praktikum – Ausbildung – Fachkräfte: Fleischerhandwerk sucht Verstärkung

Nachwuchssorgen im Fokus der Fleischer-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück

Fachkräftemangel bleibt das zentrale Thema im Fleischerhandwerk der Region. Bei der Innungsversammlung Mitte Mai in Bitburg machte Obermeister Dieter Schares deutlich: „Wir brauchen mehr Fachkräfte – und wir müssen aktiv etwas dafür tun.“ Anstatt zu klagen, setzt Schares in seinem Betrieb auf gezielte Nachwuchsgewinnung, zum Beispiel über Praktika. So zeigte er auf der Berufsinformationsmesse in Neuerburg Präsenz und erhielt positive Rückmeldungen von Jugendlichen.

Die aktuelle Ausbildungssituation unterstreicht die Dringlichkeit: Im gesamten Bezirk der Handwerkskammer Trier befinden sich derzeit nur fünf Personen in der Fleischerlehre, elf lassen sich zu Fachverkäufern qualifizieren. Auch der Fleischerverband Rheinland-Rheinhessen meldet rückläufige Zahlen.

Landesinnungsmeisterin Dagmar Groß-Mauer und Geschäftsführer Dirk Kleis benennen klare Herausforderungen: hohe bürokratische Anforderungen, umfangreiche Dokumentationspflichten und anhaltender Preisdruck. Zwar gebe es Gespräche mit der Politik, echte Veränderungen blieben jedoch aus. Die Innung will deshalb aus eigener Kraft neue Wege gehen. Der Blick auf Beispiele aus NRW und Baden-Württemberg zeigt: Mit internationalen Auszubildenden – etwa aus Indien oder Vietnam – lässt sich dem Fachkräftemangel entgegenwirken, wenn auch mit erheblichem Aufwand.

Steuerberater Michael Janshen referierte zum Thema Betriebsnachfolge und betonte die Bedeutung einer frühzeitigen Planung. Zwischen fünf und zehn Jahren müsse man für eine strukturierte Übergabe – etwa per Verkauf oder Verpachtung – einkalkulieren.

Erfreulich war die Teilnahme der beiden Jungmeister Paul Schäfer und Marco Schares. Sie hatten nach der Gesellenprüfung direkt die Meisterschule absolviert – mit Erfolg.



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