23 Mai Ministerin Daniela Schmitt verleiht Landesehrenpreise im Genusshandwerk
Innungsbetriebe gehören zu den Besten
Gleich sieben Innungsbetriebe aus dem Bereich der Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region wurden am 14. Mai 2023 von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt mit dem „Landesehrenpreis Rheinland-Pfalz 2023 im Genusshandwerk“ ausgezeichnet.
Jeden Tag versorgt das Lebensmittelhandwerk in Rheinland-Pfalz tausende Menschen mit leckerem Brot und Brötchen, Torten und Eis, schmackhafter Wurst und einem guten Bier. Es sind Lebensmittel zum Genießen, die mit handwerklicher Sorgfalt und regionalem Zutaten hergestellt werden und die Menschen mit einem besonderen Geschmackserlebnis beschenken. Als Zeichen der besonderen Wertschätzung für diese herausragenden Lebensmittelhandwerkerinnen und Lebensmittelhandwerker, vergibt das Land Rheinland-Pfalz in diesem Jahr erstmalig den „Landesehrenpreis im Genusshandwerk. Für die „Besten in Rheinland-Pfalz“ im Bäckerhandwerk, Fleischerhandwerk, Konditorenhandwerk, Speiseeisherstellerhandwerk und Brauerhandwerk. Den Landesehrenpreis erhielten die Innungsbetriebe: Bäckerei Mertes aus Lieser, Eifelmetzgerei Willi Karst GmbH aus Uersfeld, Fleischerei Illigen aus Wittlich, Fleischerei/Wildgewerk Fritzen aus Maring-Noviand, Landfleischerei Schmitz GbR aus Bitburg, Metzgerei & Imbiss Bösen aus Piesport und die Metzgerei Kneppel aus Morbach.
Die Auszeichnung „Landesehrenpreis im Genusshandwerk 2023“ wird als Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz an herausragende Betriebe des Lebensmittelhandwerks verliehen, die regional verwurzelt sind, nachhaltige Konzepte verfolgen und sich gesellschaftlichen Anforderungen wie Ausbildung und sozialem Engagement stellen. Der Preis ehrt ausdrücklich die handwerkliche Produktion und die Werte eines Handwerksbetriebs. Zu Recht sind die Handwerkerinnen und Handwerker stolz auf ihre Auszeichnung.
Dirk Mertes: „Wir möchten LEBENS – Mittel herstellen. Nur backen ist für uns zu wenig. Die Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen ist unser täglich Brot und war auch die Motivation für die Bewerbung für den Landesehrenpreis. Die hohen Anforderungen, die beim neuen Landesehrenpreis im Genusshandwerk an die Betriebe gestellt werden, erfüllt zu haben, bestätigt unsere aufwendigen Bemühungen, hochwertige Backwaren anbieten zu können.“
Christian Karst, Juniorchef bei der Eifelmetzgerei Willi Karst GmbH freut sich ebenso über die Auszeichnung, welche die Firmenphilosophie widerspiegelt. „Wir schätzen die Regionalität sehr, stressfreie Tiertransporte und hochwertiges Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren aus eigener Zucht und Schlachtung steht bei uns an der Tagesordnung.“
Für Preisträger Fleischerei Illigen ist der Erfolg in Mainz auch ein Aushängeschild. Juliane Illigen: „Mit der Teilnahme am Landesehrenpreis möchten wir das kreative Arbeiten mit regionalen Produkten und motivierten Mitarbeitern für zufriedene Kunden in unserer Region sichtbarer machen.“
Heino Fritzen hat sich auf Wild spezialisiert. Er sieht die Auszeichnung seiner Fleischerei/Wildgewerk Fritzen, die er in dritter Generation führt, als Wertschätzung des Lebenswerks seiner Familie. Der Wildsommelier hält sein besonderes Angebot ganzjährig, besonders auch für die Grillsaison bereit. „Wir bieten nur Wild von Beständen an der Mosel an. Nachhaltiger geht es nicht.“
Als ganz besonderen Moment erlebten auch Sabine, Julia und Lena Schmitz von der Landfleischerei Schmitz GbR die Wertschätzung, die der Preis verdeutlicht. Lena Schmitz: „Wir haben diesen Preis unserem Vater Guido Schmitz gewidmet. Er hat uns gelehrt, dass das Fleischerhandwerk eine Kunst ist, die man ausleben kann. Die Ehrung ist für uns eine Bestätigung, dass unser Weg, nur auf eigene, selbst hergestellte Produkte zu setzen, der richtige ist.“ Guido Schmitz war im August letzten Jahres plötzlich verstorben. Den Betrieb führen Ehefrau Sabine und die Töchter Julia und Lena seither weiter.
Auch für Fleischermeister Georg Bösen bedeutet der Landesehrenpreis eine hohe Anerkennung. „Es war ein ganz besonderes Erlebnis in Koblenz. Neben der Auszeichnung war auch der Austausch unter den Handwerkskolleginnen und -kollegen sehr wertvoll.“
Mit Begeisterung hatte auch Fleischermeister Klaus Gauer-Kneppel am Bewerbungsverfahren für den Ehrenreis teilgenommen. „Als ich davon gehört habe war es klar für mich, dass wir mitmachen. Als Familienbetrieb leben wir Metzgertradition seit über 130 Jahren. Und als Gründungsmitglied der Regionalinitiative »Ebbes von Hei!« e. V., die seit 2011 besteht, unterstützen wir die Entwicklung in der Saar-Hunsrück-Region. Unsere Heimat liegt uns am Herzen.“
Das Lebensmittelhandwerk hat für das Leben aller sowohl wirtschaftlich als auch kulturell einen hohen Stellenwert. Als Arbeitgeber stärkt es die Regionen des Landes. Es bildet junge Menschen aus und bietet ihnen eine berufliche Perspektive. Es bewahrt und fördert das Wissen um die handwerklichen Herstellungsweisen von regionalen Produkten. Nebenbei ist eine Bäckerei, Metzgerei oder ein Café oft ein sozialer Treffpunkt in vielen Dörfern und Städten. Die Preisverleihung wurde mit einem großen Familientag im und rund um das Zentrum für Ernährung und Gesundheit in Koblenz gefeiert. Die Preisträger erhielten eine Urkunde, die Möglichkeit das Wettbewerbslogo für ein Jahr zu nutzen und ein Schild, mit dem sie die Geschäftsräume kennzeichnen können. Insgesamt wurden 32 Preisträger aus ganz Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
„Wir sind stolz, das allein sieben Betriebe aus unseren Innungsreihen kommen und das Qualitätssiegel führen dürfen“, freut sich Dirk Kleis, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mosel-Eifel-Hunsrück-Region und der zugehörigen Bäcker- und Fleischer-Innung. Trotz der strukturellen Veränderungen im Genusshandwerk haben handwerklich produzierende Betriebe, die mit hoher Qualität produzieren sehr gute Marktchancen. Die Verbraucher wissen Frische, Geschmack, Service sowie die räumliche Nähe zum Kunden zu schätzen.