Klasse statt Masse: Mosel mit ProWein zufrieden

Klasse statt Masse: Mosel mit ProWein zufrieden

Weinwerbung präsentierte das Anbaugebiet mit einem großen Gemeinschaftsstand in Düsseldorf

Mit gedämpften Erwartungen reisten Mitte Mai Mosel-Weinwerbung und zahlreiche Erzeuger und Vermarkter aus dem Anbaugebiet zum Neustart der Fachmesse ProWein, die in den vergangenen beiden Jahren infolge der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Gremien und Geschäftsführung des Moselwein e.V. hatten sich im vergangenen Spätsommer einhellig dafür entschieden, das Anbaugebiet weiterhin dem internationalen Fachpublikum in Düsseldorf zu präsentieren.

Mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Messe, die von Ende März auf Mitte Mai verschoben worden war, zeigten sich Weinwerbung und beteiligte Winzerinnen und Winzer zufrieden. Das einhellige Fazit am Mosel-Gebietsstand, wo sich 45 Unternehmen von Cochem bis Serrig präsentierten: „Besser als erwartet!“. Zwar kamen wesentlich weniger Besucher und Aussteller an den Rhein. Die Messegesellschaft meldete 5.700 Aussteller und 38.000 Besucher. 2019 waren es noch mehr als 6.000 Aussteller und über 60.000 Besucher. Mit solchen Rekordzahlen war für 2022 nicht zu rechnen. Die Verlegung der Messe in den Mai und damit in die beginnende Tourismussaison hatte für Unmut gesorgt. Viele Winzer, aber auch Gastronomen blieben der Messe daher fern. Vor allem am Messe-Sonntag war es recht ruhig in den insgesamt 13 Messehallen, die deutlich mehr Raum für Aussteller und Besucher boten. Am Montag herrschte in Halle 1, wo sich die Mosel präsentierte, reger Andrang.

„Die geringeren Besucherzahlen taten der Qualität der Veranstaltung aber keinen Abbruch, eher im Gegenteil“, lautet das Fazit von Ansgar Schmitz, Geschäftsführer der Mosel-Weinwerbeorganisation. Viele Winzerinnen und Winzer am Mosel-Gemeinschaftsstand hätten von guten und intensiven Gesprächen mit Einkäufern aus aller Welt und erfolgreichen Kontakten und Geschäftsabschlüssen berichtet. „Häufig wurde gelobt, dass aufgrund des geringeren Andrangs mehr Zeit blieb, mit wichtigen Kunden länger zu sprechen. Vor allem Betriebe, die schon einige Jahre auf der ProWein präsent waren, hatten im Vorfeld ihre bestehenden Kontakte aktiviert und Termine auf der Messe vereinbart“. Von einigen großen Mosel-Weingütern war sogar zu erfahren, dass die Messe erfolgreicher verlief als zuvor. Besonders im Export-Bereich kamen viele neue Kontakte zustande. Einkäufer aus vielen europäischen Ländern von Italien bis Finnland, aber auch aus den USA, Südkorea und Vietnam besuchten den Mosel-Stand. Die Mosel-Betriebe am benachbarten VDP-Stand zeigten sich laut Schmitz ebenfalls zufrieden mit der Messe.

Für Messe-Neulinge war es dagegen schwieriger, Kontakte herzustellen. Die neuen Betriebe am Mosel-Stand, die in der schwierigen Zeit den Sprung nach Düsseldorf gewagt hatten, zeigen sich dennoch nicht enttäuscht und bekräftigten, weiterhin an der Messe teilzunehmen, um sich Kundenkontakte in Handel, Gastronomie und Export aufzubauen. Auch Winzer, die bei der diesjährigen Messe ausgesetzt hatten, bekundeten schon in Düsseldorf als Besucher am Mosel-Stand den Wunsch, künftig wieder unter dem Dach der Weinwerbung an der ProWein teilzunehmen.

„Wie einer unserer Winzer am Stand schon sagte: Es wäre Unsinn, wenn wir diese wichtige Messe kaputtreden“, so Ansgar Schmitz, „denn die ProWein bietet uns die Möglichkeit unser Gebiet und seine Weine quasi vor unserer Haustür einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren.“ Auch wenn es immer wieder Verärgerung über hohe Kosten und hohe Hotelpreise in Düsseldorf gebe, biete die ProWein gerade den deutschen Anbaugebieten eine erstklassige Möglichkeit zur Werbung und Vermarktung, ohne um die halbe Welt reisen zu müssen.

Großes Lob gab es sowohl von den heimischen Winzern sowie anderen Ausstellern und Fachbesuchern für den fast 500 Quadratmeter großen Stand im Design der Mosel-Werbelinie, der von der Weinwerbung nach einer europaweiten Ausschreibung im vergangenen Herbst in Auftrag gegeben worden war. Der hochwertig gestaltete Auftritt mit großen Fotos von Winzerinnen und Winzern in der spektakulären Weinlandschaft wurde von vielen Teilnehmern und Gästen als schönster Stand in Halle 1 oder gar auf der gesamten Messe bezeichnet. Das Service-Team um Florian Theisen, dem Eventmanager der Weinwerbung, sorgte für einen reibungslosen Ablauf am Stand, wo von den beteiligten Betrieben immerhin rund 120 Personen in Aktion waren. Die Aussteller am Mosel-Stand zeigten sich wieder begeistert von dem perfekten Service, der alles bot, was die Winzer benötigten, von Gläsern über Kühl- und Lagerkapazitäten bis hin zu Brot, Mineralwasser und Kaffee. Die positive Wirkung des Mosel-Standes dürfte auch zur guten Stimmung zwischen den beteiligten Weingütern und zum zufriedenstellenden Ergebnis für die Aussteller beigetragen haben. „Great wine, great people“, habe es eine Teilnehmerin auf den Punkt gebracht, so Ansgar Schmitz.

„In der deutschen Halle 1 war der Mosel-Stand zweifellos der führende Stand unter allen Gebietspräsentationen“, bewertet Ansgar Schmitz die vielen äußerst positiven Reaktionen zum Auftritt der Mosel: „Mit unserem klaren, eleganten Design setzen wir einen wichtigen Akzent zur Imagesteigerung für das gesamte Anbaugebiet und seine Weine.“ Die Gemeinschaftsstände anderer Gebiete waren in diesem Jahr deutlich kleiner als früher, weil viele der früheren Teilnehmerbetriebe der Messe fernblieben.

Die ProWein 2023 ist von der Messe Düsseldorf auf 19. bis 21. März 2023 terminiert und soll damit wieder zum gewohnten Zeitpunkt stattfinden. Sofern es keine neuen Probleme durch das Corona-Virus geben sollte, dürfte sowohl die Zahl der Aussteller und Besucher wieder steigen. Der Moselwein e.V. wird dann wieder das Anbaugebiet präsentieren, als Anlaufstelle für Fachleute aus aller Welt dienen und den Betrieben aus dem Gebiet eine Plattform für ihre Vermarktung bieten.

Foto: Moselwein e.V./Chris Marmann



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