moselmusikfestival – Ein Ausblick auf die Veranstaltungen im Sommer 2022

moselmusikfestival – Ein Ausblick auf die Veranstaltungen im Sommer 2022

21.7. | Do, 20-23 Uhr | St. Gangolf, Trier
Kopfhören – Zeitreise im Herzen der Stadt

„Die Zeit, die ist ein sonderbar‘ Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal spürt man nichts als sie“, singt die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg in ihrem berühmten Monolog in Richard Strauss‘ „Rosenkavalier“. Diesem Phänomen der Zeit spürt das Festivalprogramm 2022 in vielfältiger Weise nach, denn Musik ist der Inbegriff des Vergänglichen: Vanitas. Kaum ist ein Ton hervorgebracht, ist er auch schon verklungen. Ganz verschiedenen Facetten dieses flüchtigen Themas nähert sich in diesem Jahr das experimentelle Format „Kopfhören“. – In der stimmungsvoll illuminierten, nach der Renovierung noch nicht offiziell wiedereröffneten Marktkirche St. Gangolf tauchen die Besucherinnen und Besucher mit einer Musik- und Textcollage über Kopfhörer in ihr ganz individuell wahrgenommenes, begehbares Hörspiel ein, in dessen Verlauf die Zeit wie im Fluge vergeht …

19 € inkl. VVK

_

28.7. | Do, 20.30 Uhr | Moselauen, Bernkastel-Kues
Freiluftkonzert – Grandbrothers

Man nehme ein Grand Piano und zwei unglaublich kreative Köpfe, die das Unmögliche möglich machen – denn wie weit kann man mit nur einem Instrument gehen? Das herauszufinden haben sich – die Grandbrothers – Erol Sarp und Lukas Vogel zur Aufgabe gemacht. Als die beiden sich beim Studium kennenlernten, war schnell klar, Sarps Piano-Skills und Vogels Leidenschaft fürs Programming und Audio-Engineering – das könnte eine spektakuläre Kombi werden. Meditative und träumerische, emotionale und melodische, aber vor allem auch tanzbare elektronische und analoge Sounds entlocken sie hierbei auf den Bühnen Europas ihrem Grand Piano – ein Musikerlebnis, das in Clubs ebenso funktioniert wie in Philharmonien oder auf Festivals. Vogel am Mischpult; Sarp an den Tasten und ein präpariertes Klavier, das neue musikalische Wege beschreitet – ein vierhändiger Approach und eine audio-visuelle Erfahrung, die in neue berauschende Pianowelten entführt!

35 € (3er Decke),
60 € (6er Decke),
Stuhlsitzplatz 19 € inkl. VKK

_

29.7. | Fr, 20.30 Uhr | Moselauen, Bernkastel-Kues
Freiluftkonzert – The Huggee Swing Band

Tanzschuhe und Sneaker ausgepackt! Mit der Huggee Swing Band gibt es das Gesamtpaket an Lebenslust, Herzblut und Charisma. Oder wie die Jazzlegende Louis „Satchmo“ Armstrong einst über die Musik der „Goldenen Zwanziger“ sagte: „what we play is life“. 2012 von Studenten des Jazz-Studiengangs in Mannheim gegründet, spielen die sieben Profis den Sound der 1920er bis 1940er Jahre in der typischen Besetzung: vier Bläser und eine dreiköpfige Rhythmusgruppe, die für die richtige Power und feine Arrangements sorgen. Zudem erhält die Band weiblichen Gesangssupport. Ein packender Mix aus Leichtsinn und Ernsthaftigkeit, Tradition und Moderne. Let’s swing, swing, swing in den Moselauen von Bernkastel-Kues!

35 € (3er Decke),
60 € (6er Decke),
Stuhlsitzplatz 19 € inkl. VKK

_

Familienkonzerte:

30.7. | Sa, 11 Uhr | Moselauen, Bernkastel-Kues
Sommersprossen – Julia Reidenbach und das Rasselorchester

Mit viel Humor und mitreißender Musik sorgt Julia Reidenbach mit ihrem Rasselorchester für ein stimmungsvolles, musikalisches Familienerlebnis, bei dem gute Laune vorprogrammiert ist! Hits wie „Ich will aber“, „Mir scheint die Sonne aus dem Po“, und „Hochexplosiv“ sprechen dabei Kindern aus der Seele: Wie ist das, wenn der Hunger so groß ist, dass man auf keinen Fall noch eine Minute länger aufs Essen warten kann? Oder wenn man so traurig ist, dass die Welt still zu stehen scheint? Eine Unzahl lustiger Geschichten hält das musikalische Programm von Julia und dem Rasselorchester hierbei bereit, z.B. die von der„Piratin Dorothée“, die auf der Jagd nach einer ganz besonderen Beute über die Weltmeere segelt. Viel Spaß beim Mitsingen, Lachen und Abenteurern. Auch für Erwachsene ein musikalischer Hochgenuss!

13.8. | Sa, 11 Uhr | Trier
Sommersprossen – Lilli Leichtfuß – Auf der Suche nach der Zeit

Warum vergeht die Zeit nicht, wenn ich nichts zu tun habe, auf den Weihnachtsmann warte oder mich auf meinen Geburtstag freue? Aber wenn ich mit meinen Freunden zum Spielen verabredet bin – schwupps, werde ich schon wieder abgeholt. Zusammen mit Lilli Leichtfuß geht es auf eine musikalische Erkundungsreise auf der Suche nach der Zeit. Wieso gibt es diese tickenden Uhren überhaupt? Wieso ist die Zeit nicht überall gleich? Und vor allem, was ist denn nun die richtige Zeit? Voller Tatendrang haut Lilli mit euch in die Tasten. Denn eins steht fest, die beste Zeit ist jetzt!

8 € Einzelkarte,
24 € Familienkarte
(bis 4 Personen) inkl. VVK

_

Bach 2

30.7 | Sa, 18 Uhr | Innenhof, Kurfürstliches Palais, Trier
Bach2 – Viviane Chassot, Akkordeon

„Die Interpretation ist in ihrer Art vollendet. Frische, Kontrolle und Empfindsamkeit wirken auf das Schönste zusammen“. So lobte Alfred Brendel, der Doyen unter den Pianisten, Viviane Chassots Einspielung mit Klavierkonzerten von Joseph Haydn. Die gebürtige Zürcherin Viviane Chassot wird weltweit als Solistin und Kammermusikpartnerin gefeiert, setzt auf ihrem Instrument, dem Akkordeon, immer wieder neue Maßstäbe, was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass sie beständig und lustvoll stilistische Grenzen überschreitet, innovativ und neugierig Klassik, Jazz, zeitgenössische Musik oder Improvisation miteinander zu verbinden versteht. Bereits 2019 begeisterte Viviane Chassot gemeinsam mit Martin Mallaun in der Wittlicher Synagoge das Festivalpublikum. Nun kehrt die jüngst mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnete Musikerin mit ihrem neuesten Programm „Pure Bach“ zum moselmusikfestival zurück und zeigt einmal mehr, was für ein fantastisches Instrument das Akkordeon ist: faszinierend, vielfältig, großartig.

29 € inkl. VVK

30.7 | Sa, 22 Uhr | Rokokosaal, Kurfürstliches Palais, Trier
Bach2 – Jean Rondeau, Cembalo

Die Legende um die Entstehung der berühmten Goldbergvariationen könnte nicht origineller das Festivalmotto und das des Kultursommers miteinander verweben. Der russische Gesandte in Dresden, Hermann Carl Graf von Keyserlingk, der Bachs Bemühungen um die Ernennung zum „Kurfürstlich Sächsischen Hofcompositeur“ maßgeblich unterstützte, litt an Schlafproblemen. Er bat Bach um eine angenehme Musik zum Zeitvertreib, damit er „in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könnte“. Bach schrieb daraufhin seine Variationen (BWV 988), die von Keyserlingks Kammermusicus und Bach-Schüler Johann Gottlieb Goldberg des nachts in einem Vorzimmer zu Keyserlingks Gemächern auf dem Cembalo gespielt worden sein sollen. Diese sogenannten Goldbergvariationen gelten als absoluter Höhepunkt barocker Variationskunst, sind sie doch keine zufällige Aneinanderreihung von 30 Variationen. Vielmehr folgen sie einem klaren architektonischen Plan, der die Spannung kontinuierlich bis zur dreißigsten Veränderung steigert. Erst hier kehrt Bach zur ursprünglichen Aria zurück. Schlaflos wäre Graf von Keyserlingk sicherlich bei Jean Rondeaus Interpretation der Goldberg-variationen geblieben, gilt der 1991 geborene Franzose, der am berühmten Pariser Conservatoire Klavier, Cembalo, Orgel, Generalbass und Jazz studierte, als einer der weltweit gefeierten und preisgekrönten Virtuosen an seinem Instrument. „[…] wenn er erst einmal am Instrument sitzt, werden er und das Cembalo eins“, schwärmt die Washington Post.

34/39 € inkl. VVK
(Bach2 – Tagespass 59 €)

Das komplette Programm und Tickets gibt es unter www.moselmusikfestival.de

Weitere Events finden Sie auf der Homepage

Foto: Julia Reidenbach & das Rasselorchester, (c) Julia Reidenbach



Faszination Mosel