„Ein himmlischer Genuss“

„Ein himmlischer Genuss“

Die Kultur- und Weinbotschafter an der Mosel feiern zwei Tage lang in Wolf die Gründung ihrer Interessengemeinschaft vor 20 Jahren.

Natürlich, ohne Wein wäre das Moseltal nicht vorstellbar. Aber neben dem vergorenen Traubensaft trifft man an dem Strom auf jede Menge Kultur. Hier siedelten schon die Kelten, die den Wein importierten, mit den Römern kam die Rebe an die Mosella, zwischen Mittelalter und der Säkularisation kümmerten sich vor allem Kurfürsten, Prälaten und Kirchengemeinden um die Wingerte. Davon zeugen zahlreiche Namen von Weinbergslagen entlang der Mosel. Grund genug für die Kultur- und Weinbotschafter Mosel zu einer „Himmlischen Weinprobe“ in die Evangelische Kirche in Wolf einzuladen.

Moderiert wurde die samstägliche Weinprobe mit 80 Teilnehmern vom früheren Priester und Theologie-Professor Johannes Werling sowie den beiden Kultur- und Weinbotschaftern Kirsten Pfitzer-Simon und Felix von Nell. Sie präsentierten 13 Weine aus dem Anbaugebiet Mosel, die alle auf „göttlichen Wingerten“ wuchsen. Da sind die vielen Heiligen, die aufmerksam darauf aufpassen, dass die Reben bis zur Lese perfekte Reifebedingungen genießen. Oder die Gutsverwalter, die eifersüchtig darüber wachen, dass ihnen der Kurfürst nicht die edlen Tropfen abnimmt. Und so gab es zum Verkosten etwa Weine aus dem Graacher Himmelreich, dem Erdener Prälaten oder vom Wiltinger Gottesfuß. „Ein himmlischer Genuß“, kommentiert Uschi Clever aus Bonn die Weinprobe.

Zum Festakt am Sonntag kamen rund 70 Gäste, die an die Etablierung der Kultur- und Weinbotschafter-Ausbildung vor über 20 Jahren erinnerten. Schnell war seinerzeit den Verantwortlichen an der Universität Trier und der Industrie- und Handelskammer klar, dass die „Gästeführer“ nicht nur Weinwissen vermitteln sollten, sondern auch als Botschafter des Moseltals die Kulturgeschichte dieser Weinbauregion vermitteln müssen. Einig war man sich, dass die „KuWeiBos“ eine wichtige Lücke zwischen Gästen und Winzern füllen, weil sie mit ihrem Wissen für das Anbaugebiet und seine Kultur werben. Und da ist der Wein nicht wegzudenken.

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In der Pause der Himmlischen Weinprobe geht es in den historischen Keller, dem einzigen Weinkeller unter einer Kirche. © Alexander Schumitz



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